Hole-in-one

Ein Traumhaus auf einem Golfplatz - selbst wenn man lieber wandert als Golf spielt? Klar, denn wo findet man sonst ein so malerisch gelegenes Fleckchen Erde ohne sichtbare Nachbarn? Ein paar Golfer stören die Ruhe und Aussicht dieses Zweitwohnsitzes sicher nicht. Fotos: Huf Haus

Wenn man jahrelang hart gearbeitet hat, träumen viele von einem Häuschen weitab vom geschäftlichen Trubel. So ging es auch den Zellmers (alle Name geändert): "Erst haben wir über einen Zweitwohnsitz in Italien, Spanien oder Frankreich nachgedacht." Doch selbst mit dem nötigen Kleingeld bringt ein Haus in einem anderen Land Schwierigkeiten mit sich, beispielsweise müssen andere Vorschriften und Bestimmungen eingehalten werden. "Nach den vielen Widrigkeiten, die wir von Freunden mitbekommen haben, verwarfen wir das wieder", erläutert Dietmar Zellmer weiter. Warum auch in die Ferne schweifen, wenn man die malerische Landschaft im eigenen Land hat?


Das "Loch 10"

"Auf den Bayerischen Wald kamen wir, weil meine Frau dort öfter zum Wandern war", erinnert sich der Bauherr. Über Bekannte entstand dann der Kontakt zum Baron, dem Besitzer des Golfparks. Zufälligerweise verlegten die Betreiber genau zu diesem Zeitpunkt das am Rand gelegene "Loch 10", womit die Fläche innerhalb des Golfplatzareals frei wurde. Damit war das gesuchte Fleckchen Erde gefunden, und das Ehepaar wusste auch schon genau, wie es das Grundstück bebauen wollte: mit einem transparenten Haus, in das die Natur ungehindert hineinfließt. "Wir wollten einen genauen Gegensatz zu unserem Haus im klassischen Landhausstil. Auf Huf Haus bin ich dann durch einen Kollegen aufmerksam geworden, der ein regelrechter Fan von Immobilien ist und immer wieder gern welche kauft", sagt Dietmar Zellmer. Da er damals noch in Salzgitter arbeitete, war der Weg nach Hannover in die Ausstellung nicht weit und die typische Holz-Glas-Architektur der Huf-Häuser begeisterte ihn und seine Frau sofort.


Wünsche und ...

"Die Transparenz eines solchen Hauses macht nur Sinn, wenn man auch die entsprechende Natur drumherum hat - und die haben wir", sagt Dietmar Zellmer. Neben dem "Naturthema" waren dem Paar ein Wellnessbereich, großzügige Gästezimmer für Besuche der beiden Kinder mit Anhang und eine eigene Whiskylounge für die edlen Tropfen des passionierten Sammlers wichtig. Zudem sollte das Haus nicht wie ein Fremdkörper wirken, was den Planern durch das Einbetten des untersten Geschosses in das abfallende Grundstück sowie den im Innen- und Außenbereich verwendeten Grautönen gelungen ist. Letztere knüpfen gestalterisch an ortstypische Materialien wie den Bayerwald-Granit an. "Das Grau passt perfekt", freut sich der Bauherr, und so wurden auch fast  im gesamten Haus hellgraue Granitfliesen verlegt. Bis auf den Schlafzimmertrakt ganz oben, wo ein Teppich mehr Gemütlichkeit verbreitet. Ansonsten haben sich die Bauherren von ihrer Beraterin inspirieren lassen: "Aus den vorgeschlagenen Alternativen haben wir einfach ausgesucht, was uns gefiel." Dementsprechend sind ergänzend zum Hauskonzept alle Möbel Maßanfertigungen.


... Herausforderungen.

Obwohl die typische Huf-Haus-Bauweise bereits sehr offen ist, war der Blick in jede Himmelsrichtung eine Herausforderung. Um die Umgebung von fast jedem Raum als eine Anlage wahrnehmen zu können, hat das Haus von der Ost- bis zur Westseite eine Lichtachse, die von einer einläufigen Treppe unterstrichen wird und an der sich der Grundriss orientiert. Damit ist das Gebäude architektonisch hochtransparent, was jedoch dem ökologischen Aspekt, sprich der Energiebilanz, keinen Abbruch tun sollte. Die Glasflächen bestehen daher aus einer 51 mm dicken Dreifachverglasung, die das Haus absolut abdichtet. Ein besonderer Luxus: Die Jalousien der Scheiben sind sensorgesteuert mit einer Wetterstation verbunden und fahren bei einer erreichten Luxzahl automatisch herunter. Während die Fußbodenheizung von einer Geothermieanlage gespeist wird, sorgt ein Belüftungssystem für den notwendigen Luftaustausch. "Das ist wunderbar, selbst wenn wir nach zwei oder vier Wochen wiederkommen, riecht es im Haus immer frisch", schwärmt Dietmar Zellmer. Durch die abgestimmten und durchdachten Details verwundert es nicht, dass sich das Paar bei jeder Ankunft erneut wie im Urlaub fühlt. "Wir lieben diese Transparenz. Zudem hat das den Vorteil, dass wir keine Wände brauchen, um Bilder aufzuhängen. Die Natur wird zu unseren Bildern."


Erschienen in "casamia 2013/1"

Mit freundlicher Genehmigung von casamia und Huf Haus